ist Ziel der Stiftung „Dem Menschen nahe“ der katholischen Gesamtkirchengemeinde Wernau. Am Sonntag wurden im Gemeindezentrum St. Magnus in feierlichem Rahmen Wernauer Organisationen, die caritative und seelsorgerische Aufgaben wahrnehmen, mit einer Spende bedacht. Neben 5 weiteren Initiativen erhielt der Freundeskreis für Flüchtlinge 600 €, um sich auch weiterhin darum kümmern zu können, den Menschen, die in ihrer Heimat alles zurücklassen mussten und sich hier ein neues Leben aufbauen müssen, unter die Arme zu greifen, sodass sie hier in unserer Mitte ein würdiges Leben und eine bessere Zukunft haben. Vor allem die Familien, die mittlerweile bei uns leben, bedürfen der besonderen Hilfe und Unterstützung, damit die Kinder ihre Ängste hinter sich lassen und in eine freundliche Zukunft schauen können. Frau Dorothea Restle und Frau Dr. Claudia Köhler möchten wir unseren ganz besonderen Dank aussprechen, da wir unsere Arbeit durch die Spende besonders gewürdigt wissen. Unser herzlicher Dank gilt auch Herrn Pfarrer Dr. Felix Thome, dem Stiftungskuratorium und der katholischen Gesamtkirchengemeinde.
Eine wahre Geschichte
Arif (Name wurde geändert) aus Syrien, lebt seit April 2015 in Wernau. Nach vielen vergeblichen Versuchen, auf legalem Weg nach Deutschland reisen zu können und so dem Krieg in Syrien zu entkommen und seine Familie in Sicherheit zu bringen, entschloss er sich im Dezember 2014 zur Flucht, alleine, ohne Frau und Tochter. Er war fast 3 Monate unterwegs und entging auf seiner Flucht nur knapp dem Tode. Mittlerweile ist seine Familie ebenfalls in Wernau angekommen. Das neue Leben hat begonnen. Folgendes Interview haben wir mit ihm geführt:
Was vermisst du in Deutschland am meisten?
Am meisten vermisse ich meine Heimat, meine Mutter, meine Geschwister. Sie leben alle noch in Syrien, in Homs und Umgebung. Ich habe Angst um sie alle. Mein Vater ist bereits vor einigen Jahren gestorben. Ihn vermisse ich auch sehr, wir hatten ein sehr gutes Verhältnis und ich habe viel von ihm gelernt. Weiterlesen „Eine wahre Geschichte“
Zum Jahresende ein herzliches Dankeschön
Nach wie vor kümmert sich das Fahrradteam darum, die Wernauer Flüchtlinge mit Fahrrädern zu versorgen und mit ihnen gemeinsam Reparaturarbeiten durchzuführen. Rund 15 ehrenamtliche Sprachvermittler/innen geben Woche für Woche Deutschunterricht. Es ist eine ständige Herausforderung, die Unterrichtsstunden für die ehrenamtlichen Deutschkurse zu organisieren. Sobald ein Flüchtling einen Integrationskurs besuchen darf, Weiterlesen „Zum Jahresende ein herzliches Dankeschön“
Solidaritätsveranstaltung mit gambischen Geflüchteten
Auf großen Plakaten, die von den gambischen Flüchtlingen, die im Wernauer Containerdorf leben, gestaltet worden waren, konnten sich die Wernauer/innen am 6. Dezember vor dem Wernauer Quadrium über die Fluchtgründe der Gambier, über die politische Situation in Gambia und die Asylchancen in Deutschland informieren. Bei Fackelschein und mit Trommelmusik wollten die Flüchtlinge ein Zeichen setzen gegen die in Gambia herrschende Diktatur und dagegen, dass sie trotz der Todesdrohungen durch den gambischen Diktator und seinen Geheimdienst nur eine verschwindend geringe Aussicht haben, in Deutschland als Flüchtlinge anerkannt zu werden.
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Solidarität mit Geflüchteten aus Gambia – Kerzen und Trommeln gegen Abschiebung
Der Freundeskreis Flüchtlinge Wernau veranstaltet am 6. Dezember von 17-19 Uhr vor dem Wernauer Quadrium einen Aktionstag gegen Abschiebungen nach Gambia. Diese Aktion steht im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen in Gambia am 1. Dezember und dem Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.
Wir wollen über die Situation in Gambia informieren und unsere Solidarität mit den gambischen Flüchtlingen zeigen, die trotz der in Gambia herrschenden Diktatur und trotz der Todesdrohungen durch den gambischen Diktator und seinen Geheimdienst nur eine verschwindend geringe Aussicht haben, in Deutschland als Flüchtlinge anerkannt zu werden.
Es ist uns wichtig, ein politisches Signal zu setzen, um die Verantwortlichen, allen voran unseren Innenminister Thomas Strobl davon zu überzeugen, dass Gambia kein sicheres Herkunftsland ist. Es ist uns wichtig, dass unsere Menschlichkeit nicht auf der Strecke bleibt und dass wir die Augen nicht verschließen. Es ist uns wichtig sicherzustellen, dass die Menschenrechte nicht nur für uns Deutsche, sondern auch für alle anderen gelten. Und es ist uns wichtig, Flagge zu zeigen und unseren gambischen Mitbürgern in ihrer schwierigen Situation Mut zu machen. Wir bitten daher alle WernauerInnen, uns zu unterstützen und am 6. Dezember vor dem Quadrium ebenfalls ihre Solidarität zu zeigen.
Jetzt auch bei uns
Ein junger Deutscher, mit dem Fahrrad auf dem Gehweg unterwegs, schreit im vorbei fahren „Scheiß Asylanten“.
Fußballer verlassen eine Kneipe, weil ihre Mannschaftskameraden nach dem Training hier nichts zu trinken bekommen. Die Mannschaftskameraden sind Flüchtlinge.
Eine aufgebrachte Frau, die sich empört: „der hat mich angesprochen“,
sie konnte kein Englisch und hat den Gruß nicht verstanden.
Vorwürfe wegen angeblicher Belästigungen in einem Fitnessstudio,
auf Nachfragen kann nicht einmal die betroffene Frau ausgemacht werden.
Und jetzt ein anonymer Aufruf, eine geplante Anschlussunterbringung zu verhindern, in einem Wohngebiet (500 Einwohner groß) sollen 24 anerkannte Flüchtlinge wohnen. Das macht Angst. Weiterlesen „Jetzt auch bei uns“
Gambia, ein sicheres Herkunftsland?
Derzeit diskutiert der baden-württembergische Innenminister, ob Gambia zu einem sicheren Herkunftsland erklärt werden soll.
Was ist ein sicheres Herkunftsland?
Keine Verfolgung, keine Folter oder unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung, keine Androhung von Gewalt, kein bewaffneter Konflikt sind die Kriterien für die Einstufung, wie der EU-Liste der sicheren Herkunftsländer entnommen werden kann. Ist ein Land als sicheres Herkunftsland bezeichnet, so gibt es für Flüchtlinge kaum eine Möglichkeit, in Deutschland Asyl zu erhalten.
Treffen diese Kriterien für sichere Herkunftsländer auf Gambia zu? Warum hat Gambia als kleinstes Land des afrikanischen Festlandes die höchste Emigrationsquote? Sind alle Gambier, die ihr Land verlassen, nur auf der Suche nach einem besseren Leben, oder gibt es andere Gründe, warum sie ihr Land, ihre Familien, ihre Heimat verlassen? Weiterlesen „Gambia, ein sicheres Herkunftsland?“
Tag der Menschenrechte
Der Tag der Menschenrechte wird am 10. Dezember gefeiert und ist der Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International nehmen diesen Tag jedes Jahr zum Anlass, die Menschenrechtssituation weltweit kritisch zu betrachten und auf aktuelle Brennpunkte hinzuweisen. Das Europäische Parlament verleiht an diesem Tag jährlich den Sacharow-Preis, die Organisation Reporter ohne Grenzen ihren Menschenrechtspreis. Jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, wird in Oslo (Norwegen) der Friedensnobelpreis verliehen.
Am 1. Dezember finden in Gambia Präsidentschaftswahlen statt. Deshalb hat der Gambia-Helferkreis aus Breisach eine Aktionswoche ins Leben gerufen. In diesem Zusammenhang und vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in Gambia wollen wir vom Freundeskreis Wernau am 6. Dezember von 17 – 19 Uhr vor dem Quadrium in Wernau auf die Menschenrechtsverletzungen in Gambia, auf die Fluchtgründe, die Fluchtwege und die Situation der gambischen Flüchtlinge in Deutschland aufmerksam machen. Auch andere Asyl- oder Freundeskreise der Gegend machen bei diesen Aktionen mit. In Kürze werden wir Ihnen an dieser Stelle deren Termine ebenfalls bekannt geben.
Kerzen und Trommeln gegen Abschiebung, 6. Dezember 2016
Gitarre trifft Rap – Konzert im CaféCult
Am Samstag spielte zur Begeisterung vieler Wernauerinnen und Wernauer das Duo Trenchcole im CaféCult. Als Special Guest trat diesmal der junge Deutsch-Rapper ANGR aus Esslingen auf. Er erzählt in seinen Liedern vom steinigen Weg, ein bekannter Musiker zu werden und hinterfragt in seinen Songs die ungerechte Verteilung des Wohlstands. Es ist ihm wichtig, seinen Zuhörern Mut zu machen, sich nicht mit Missständen abzufinden, sondern gemeinsam für mehr Gerechtigkeit in unserer Welt zu kämpfen. Der Refrain eines seiner Lieder gibt seine Ansichten treffend wieder:
Sag mir, warum ist diese Welt wie sie ist.
Warum gibt es keinen Respekt?
Jeder denkt nur an sich.
Warum gibt´s nur Arm und Reich?
Warum hungern die Menschen?
Es ist genug für alle da,
lasst uns das beenden.
Allen Besucherinnen und Besuchern gefielen die beiden völlig unterschiedlichen Musikstile sehr gut, und sie wurden von den den Musikern mit Zugaben für ihren tosenden Applaus belohnt.
Wir vom Freundeskreis möchten uns bei den Musikern für ihre „ehrenamtlichen“ Auftritte bedanken. Die Vielseitigkeit der Musikstile spiegelt gut die Zusammensetzung des Freundeskreises Flüchtlinge in Wernau wider. Bei uns engagieren sich Wernauer und Flüchtlinge aus vielen Länder, Schüler, Auszubildende, Arbeiter, Angestellte und Rentner. Uns eint das Interesse an unseren Mitmenschen, egal woher diese auch kommen mögen, und uns eint die Zuversicht, hier bei uns in Wernau auch in Zukunft eine Willkommenskultur für unsere Neuwernauer aufrecht erhalten zu können.