Arbeitssuche – eine große Herausforderung, eine kleine Erfolgsgeschichte

Um ihre Zukunft gestalten und sich selbst versorgen zu können, suchen viele unserer Flüchtlinge in Wernau eine Arbeitsstelle. Dies ist nicht ganz einfach, gilt es doch zuerst, Deutsch zu lernen und so überhaupt für eine Anstellung in Betracht zu kommen. Zudem sind die meisten Berufe in ihren Herkunftsländern, anders als in Deutschland, keine Ausbildungsberufe. Daher fehlen den Männern Nachweise über ihr Können und ihre Fähigkeiten. Diejenigen, die in ihrem Heimatland ein Studium absolviert haben, benötigen für ihr berufliches Fortkommen in Deutschland hervorragende Sprachkenntnisse.
Trotz der Hürden haben wir in Wernau eine kleine Erfolgsgeschichte zu vermelden: Zwei junge Männer aus Gambia haben mittlerweile einen Arbeitsplatz als Fliesenleger und als Stuckateur gefunden. Ein Flüchtling ist bei einem Gebäudereinigungsbetrieb in Vollzeit angestellt, einer in einem Malergeschäft. 4 Flüchtlinge aus Syrien, Gambia und Pakistan sind bei einer Wernauer Firma beschäftigt, 4 junge Männer aus Syrien, Pakistan und Afghanistan bei einem Echterdinger Bauunternehmer im Tunnelbau. Ein Esslinger Chemiebetrieb hat einen syrischen Chemiker eingestellt, eine andere Esslinger Firma einen jungen Mann aus Syrien als Auszubildenden. Ebenso finden sich mittlerweile 5 Bufdis (Bundesfreiwilligendienst) aus Gambia und Syrien unter unseren neuen Mitbürgern. 2 Bewerbungen sind derzeit noch am Laufen. Hinzu kommen diverse 450 €-Jobs und gemeinnützige Arbeiten bei EBI, Bauhof und Co. Ein Syrer, Fotograf und Künstler, konnte sich in Kirchheim selbstständig machen. Es ist schön zu sehen, dass einige Firmen den neuen Mitbürgern Arbeit oder Ausbildung ermöglichen. Sie setzen damit ein Zeichen der Solidarität, fördern die Vielfalt im eigenen Haus und tragen dazu bei, dass unsere Neuankömmlinge hier Fuß fassen und sich heimisch fühlen können.
Auch weiterhin suchen wir für Flüchtlinge mit Erfahrungen in unterschiedlichen Handwerksberufen, die auf der Suche nach Arbeit sind, nach möglichen Arbeitsstellen. Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie Ihre Mannschaft verstärken wollen und einem der Flüchtlinge eine Chance geben wollen, bei Ihnen zu arbeiten. Vielleicht sind Sie überrascht, welche Talente in ihm schlummern. Gerne unterstützen wir Sie bei der Erledigung der Formalitäten.

Benefizkonzert mit dem Duo Trenchcole

Lang anhaltenden Applaus erhalten die beiden Künstler Jürgen Durst und Jürgen Binz von Trenchcole am Ende ihrer Vorstellung. Im fast voll besetzten Schlosskeller in Wernau spielen die beiden am Freitagabend anlässlich des 70. Geburtstags des 2007 verstorbenen Liedermachers Georg Danzer einen Querschnitt durch dessen Repertoire: Lieder zum Nachdenken. Lieder, die heute aufgrund der Flüchtlingsproblematik und der Situation vor allem im Osten Deutschlands und in den osteuropäischen Nachbarstaaten betroffen machen. Seine Lieder haben auch Jahrzehnte nach ihrer Entstehung nicht an Aktualität verloren. Auch lustige Lieder und Liebeslieder gehören zum abendlichen Programm.

16-10-11 PM WAZ Foto Trenchcole

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Warum Menschen ihre Heimat verlassen

„Du kommsch hier a, deine Füß tun weh,

2.000 km, i möcht euch mal seha,
mit’m Schiff und am Zug,
niemals z’essa gnug,
do wo du herkommsch war Lug und Trug.

Und sie verfolget und schießet
und sie tötet nur,
i wär d’rvo genau wie du,
i hätt’s gmacht genau wie du.

Refrain: und jetz sitzsch in der Turnhall,
hosch a Bett und koin Stuhl,
300 Leut und koin Meter dei Ruh.
Draußa stehet Leut und sie rufet blend:
Mir hen hier koin Platz für die,
noi, mir hen hier koin Platz für die.“ (Desduo)

Gänsehaut macht sich im Foyer der Stadthalle breit, als die Gruppe Desduo mit dem Lied „Turnhall“ die Vernissage für die Ausstellung „Warum Menschen ihre Heimat verlassen“ eröffnen. Etwa 50 Wernauerinnen und Wernauer sind ins obere Foyer der Wernauer Stadthalle im Quadrium gekommen, um sich über das Projekt von Herrn Melchior Landolt vom Verein Terra Verde und die Möglichkeiten zur Bekämpfung von Fluchtursachen zu informieren.

 

Foto 2  Terra-verde

Foto 5

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Die Unterstützung lässt nach! Warum?

Sind wir alle des Themas Flüchtlinge überdrüssig? Ist die Kraft bei so viel Engagement verbraucht?

Warum das Engagement für unsere ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit nachlässt, hat wahrscheinlich ganz unterschiedliche Gründe, die sicher auch alle ihre Berechtigung haben. Fakt ist aber, dass unsere Flüchtlinge in Wernau ohne die Hilfe des Freundeskreises und ohne die Unterstützung der Wernauer/innen keine guten Chancen haben, rasch Deutsch zu lernen, sich schnell zu integrieren, einen Arbeitsplatz zu finden und Freundschaften mit Wernauer/innen zu schließen. Wir Wernauer/innen müssen verstehen, dass es uns viel leichter fällt, auf unsere neuen Mitbürger/innen zuzugehen als umgekehrt. Dies ist uns allen zu Beginn der Flüchtlingswelle sehr leicht gefallen, und davon haben die ersten Flüchtlinge profitiert. Die meisten sprechen inzwischen recht gut deutsch, einige konnten ihre Familien nachgeholt und manche haben bereits einen festen Arbeitsplatz. Eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte für Wernau.

Um den Flüchtlingen, die erst vor kurzem zu uns gekommen sind, die gleich guten Chancen zu ermöglichen, müssen wir uns noch mehr anstrengen. Hierbei sind die festen CaféCult-Termine immens wichtig. Hier können Fragen geklärt, Amtsbriefe erörtert, neue Kontakte geknüpft oder auch nur die Möglichkeiten geschaffen werden, miteinander zu spielen und zu reden. Vielen Dank an diejenigen, die unermüdlich Café-Dienst leisten. Um den Betrieb auch weiterhin aufrecht zu erhalten, ist weitere Unterstützung notwendig. Sollten Sie bei uns im Café oder auch bei der Betreuung einzelner Flüchtlinge mitwirken wollen, melden Sie sich bitte unter info@freundeskreis-fluechtlinge-wernau.de.

Trenchcole – Benefizkonzert am 7. Oktober im Schlosskeller Wernau

Am Freitag, 7. Oktober 2016, findet im Schlosskeller in Wernau ein Benefiz-konzert zum 70. Geburtstag des am 21. Juni 2007 gestorbenen österreichischen Liedermachers Georg Danzer statt.
Das Wernauer Gitarrenduo „Trenchcole“, bisher bekannt unter dem Namen „JJ acoustic“, spielt eine Auswahl Danzers schönster Lieder, mit zwei Gitarren und Mundharmonika, untermalt mit Bildern.
trenchcole
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Warum Menschen ihre Heimat verlassen

„Warum Menschen ihre Heimat verlassen“ – so heißt eine Ausstellung von Melchior Landolt, Terra Verde e.V., die vom 30. September bis 16. Oktober 2016 im oberen Foyer der Stadthalle im Quadrium Wernau gezeigt wird.

Terra Verde       Logo Desduo

Ausstellungseröffnung mit musikalischer Begleitung von Desduo, dem 2-Mann-Kompetenzzentrum für akustischen schwäbischen Pop.

Wohl kaum eine Frage wird heute so heftig debattiert wie die der Einwanderung. Dürfen wir Menschen an der Grenze abweisen und sie wieder in ihre Heimatländer zurückschicken, auch wenn dort Armut und Hunger herrschen? Was sind die Unterschiede zwischen Flüchtlingen, Asylsuchenden und Migranten? Mit mehreren Schautafeln werden Flucht- und Auswanderungsursachen dokumentiert.

Als Beispiel für die Bekämpfung von Fluchtursachen wird eine Erfolgsgeschichte aus Burkina Faso (Westafrika) vorgestellt. Kleinbäuerliche Familien investieren viel Arbeit, ihren Lebensraum zu erhalten, um nicht als Umweltflüchtlinge auswandern zu müssen. Mit 36 Schautafeln wird diese Erfolgsgeschichte eindrücklich dokumentiert.

Es können Führungen für Schulklassen, Jugendorganisationen, Vereine und andere Organisationen angeboten werden. Kontaktperson ist Melchior Landolt (landolt.mel@t-online.de).

Die Ausstellung wird am 30. September im oberen Foyer der Stadthalle im Quadrium Wernau um 18 Uhr eröffnet und dauert bis zum 16. Oktober. Die Eröffnungsveranstaltung wird musikalisch von Desduo begleitet.
Die Öffnungszeiten sind Mo Mi Do: 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Di 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Fr: 8 bis 12 Uhr

Die Ausstellung wird von den beiden Vereinen „Freundeskreis Flüchtlinge Wernau“ (www.freundeskreis-fluechtlinge-wernau.de) und „Terra-Verde Steine gegen die Wüste“ (www. terra-verde.de) präsentiert.

 

 

Aufgenommen in Wernau …

… so heißt der Titel der Ausstellung, die derzeit im Wernauer Quadrium zu besichtigen ist, eine Ausstellung, die nach den Worten von Herrn Bürgermeister Armin Elbl ganz anders ist als alle bisherigen Ausstellungen im Quadrium. Aufgenommen in Wernau: Bilder mit dem Fotoapparat aufgenommen, aber auch aufgenommen im Sinne von „willkommen geheißen“ oder „angekommen“. Der Künstler Sebastian Schmid, Pastoralreferent, Theologe und Sozialpädagoge, hat das Projekt ins Leben gerufen, mit Unterstützung der Stadt Wernau und des Freundeskreises für Flüchtlinge in Wernau.

16-07-11 PM WAZ Aufgenommen

Bei der Vernissage am 5. Juli im Großen Saal der Stadthalle
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Besuch in der Wernauer Moschee

Bereits vor einer Woche waren Mitglieder des Freundeskreises zum Fastenbrechen in die Wernauer Moschee eingeladen. Die Moschee, die bereits seit 1991 existiert, konnte besichtigt werden. Herr Mustafa Arkan, Dialogbeauftragter der Moschee, nahm sich gemeinsam mit dem Imam die Zeit, alles zu erklären und Fragen zu beantworten. Während des Ramadans wird täglich bei der Moschee gekocht und gegessen. Die muslimischen Flüchtlinge dürfen ebenso wie die Wernauer Muslime am gemeinsamen Fastenbrechen teilnehmen. Im Anschluss an die Besichtigung wurden daher alle zum Essen eingeladen. Fleißige Frauen hatten eine köstliche Mahlzeit, Reis mit Hähnchen und Gemüse, vorbereitet. Ein herzliches Dankeschön für den gemeinsamen Abend!

Afrikatage im Pius-Kindergarten

Nach einer „Weltreise“ im Pius-Kindergarten gab es letzten Freitag zum Abschluss eine Trommeleinlage. Voller Erwartung beobachteten die Kinder, wie Maikon, Hadim und Gibou ihre Djemben und Bongos im Hof des Kindergartens aufstellten. Die Kinder bildeten einen Kreis, als die jungen Männer aus Gambia zu trommeln begannen. Anfangs noch scheu, begannen die Kinder bald, zu den Trommelklängen zu klatschen. Ein paar der Kinder trommelten auf Bongos, die für den Vormittag von der Musikschule zur Verfügung gestellt worden waren. Maikon holte seine Jonglierbälle und jonglierte im Trommeltakt. Nach und nach versuchten sich die Kinder auch an den Jonglierbällen. Die Kinder wurden mutiger und tanzten gemeinsam mit Maikon zu den Trommeln. Sie klatschten und hüpften. Nicht nur die Kinder hatten viel Freude, auch die gambischen Flüchtlinge genossen es und freuten sich sehr über die Einladung.

16-07-03 PiusKiGa