Totensonntag

„In meinem Land sagt man: wenn dein Vater stirbt, stirbt dein Ratgeber,
wenn deine Mutter stirbt, stirbt deine Weitsicht,
wenn dein Bruder stirbt, stirbt deine helfende Hand.
wenn dein Freund stirbt, stirbt dein Lächeln.
Aber ich sage: wenn deine Heimat stirbt, stirbst du selbst und alle mit dir.“
Mit diesen Worten schilderten Kasem Al Mousa und Georg AL Darwich, beide aus Syrien, eindrucksvoll die gegenwärtige Situation im Bürgerkriegsland Syrien. Anlässlich des Totensonntags waren die Flüchtlinge zur Gedenkfeier am Bergfriedhof eingeladen. Ihre Worte wie auch die Worte von Herrn Bürgermeister Elbl und Frau Pfarrerin Weigel waren sehr bewegend. Unter dem Eindruck der jüngsten Ereignisse in Paris und dem Wissen, dass Krieg und Terror näher an uns heranrücken, können wir unsere Augen nicht mehr verschließen, wollen wir neben dem Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege gedenken unser Augenmerk auch auf die aktuellen Ereignisse in der Welt richten. Wir müssen uns bewusst machen, dass die Menschen, die vor Tod und Zerstörung fliehen mussten und die nun um ihre Familien in ihren Heimatländern bangen, keine Wahl haben. „Der Tod ist überall, beim Morgenkaffee, am Bett, in dem man schläft, im Kissen, auf das man seinen Kopf zum Träumen legt.“ Sie haben nicht die Wahl, in ihrem Heimatland auszuharren, dort haben sie „nur die Wahl, zu sterben oder zu sterben, .…, willkürlich, egal, wer du bist.“
Die Einladung zur Gedenkfeier war für uns alle sehr wichtig, sind wir doch in unseren Herzen im Rückblick auf unsere eigene Vergangenheit dem Leid der Flüchtlinge sehr nahe. Vielen Dank an den VdK Wernau, dass wir kommen durften.